Forschung  · 2 min read

Studie zu pränatalen Risikofaktoren

Untersuchung, wie Stress während der Schwangerschaft die kindliche Entwicklung beeinflusst, mit Fokus auf Emotionsregulation mithilfe von Beobachtungsmethoden

Untersuchung, wie Stress während der Schwangerschaft die kindliche Entwicklung beeinflusst, mit Fokus auf Emotionsregulation mithilfe von Beobachtungsmethoden

Stress im Mutterleib?

Wenn Mütter während der Schwangerschaft hohen Stresspegeln ausgesetzt sind, kann dies die spätere Entwicklung ihrer Kinder beeinflussen. Welche Folgen hat das für das Kind?

Forscher der Universität Basel, Schweiz, untersuchen diese Frage. Sie gehen davon aus, dass pränatale Risikofaktoren die Gehirnentwicklung beeinflussen und daher wichtige Faktoren für zukünftige Verhaltensprobleme von Kindern sind. Eine aktuelle Studie, die Mangold INTERACT zur Videoanalyse verwendet, untersucht den Zusammenhang zwischen dem Stressniveau der Mutter und der Emotionsregulation des Kindes.

Zu lernen, mit Emotionen umzugehen, ist eine wichtige Entwicklung in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes. Sie lernen, Umweltreaktionen zu interpretieren, ihre Gefühle zu verstehen, mögliche Reaktionen abzuwägen und unangemessene Reaktionen zu vermeiden. Es wird geschätzt, dass Menschen mit guten Mechanismen der Emotionsregulation selten an psychischen Erkrankungen leiden, während Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation das Risiko für spätere psychische Erkrankungen erhöhen.

In der Studie wurde die Kortisolkonzentration der schwangeren Mütter mehrmals gemessen, um Rückschlüsse auf die Stresslevel während der Schwangerschaft zu ziehen. Die Reaktivität von Neugeborenen auf Stimulation wurde zwischen dem 10. und 14. postnatalen Tag mithilfe neuropsychologischer Tests bewertet. Die selbstberuhigenden Aktivitäten des Säuglings, als Indikator für die Emotionsregulation, wurden im Alter von sechs Monaten evaluiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Reaktivität von Neugeborenen auf Stimulation die Assoziation zwischen pränatalem Stress und Emotionsregulation moderiert. Daten legen nahe, dass temperamentelle Merkmale des Neugeborenen ein relevanter differentieller Suszeptibilitätsfaktor hinsichtlich pränataler Auswirkungen auf die Emotionsregulation sind.

Bolten, M., Nast, I., Skrundz, M., Stadler, C., Hellhammer, D., Meinlschmidt, G. (2013): Prenatal programming of emotion regulation: Neonatal reactivity as a differential susceptibility factor moderating the outcome of prenatal cortisol levels. In: Journal of Psychosomatic Research, Vol 75 (4), S. 351-357.

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Mangold INTERACT video coding on a MacBook