Schau mir in die Augen, Baby!

In persönlichen Gesprächen blicken manche Menschen hauptsächlich auf die Augen ihres Partners, während andere hauptsächlich auf den Mund blicken, und es gibt auch andere Menschen, die ihren Blick im Laufe der Zeit schnell zwischen Augen und Mund wechseln.

Erkennung persönlicher Blickmuster

Wo, wie oft und wie lange man jemandem während eines persönlichen Gesprächs in die Augen und auf den Mund blickt, war die Schlüsselfrage einer kürzlich in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlichten Verhaltensstudie.

Dr. Shane L. Rogers und seine Kollegen von der Edith Cowan University in Perth, Australien, deckten die Existenz sehr spezifischer persönlicher Blickmuster auf, und sein Team präsentierte erstmals die Häufigkeit von gegenseitigem Blickkontakt, der während eines Gesprächs auftritt.

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen im Allgemeinen das Ausmaß des gegenseitigen Blickkontakts, der während eines Gesprächs stattgefunden hatte, überschätzten. Der Grund: Während eines Gesprächs sind Menschen so darauf konzentriert, was die andere Person sagt, und darauf, was sie selbst sagen sollen, dass es ihnen schwerfällt, den sehr subtilen Augenbewegungen ihres Partners genau zu folgen. Wenn jemand auf das Gesicht seines Gesprächspartners blickt, sei es auf die Stirn, die Augen, die Nase oder den Mund, besteht eine Tendenz, gegenseitigen Blickkontakt wahrzunehmen. So nehmen Menschen in vielen Fällen gegenseitigen Blickkontakt wahr, obwohl es genauer als gegenseitiger Blick auf das Gesicht zu charakterisieren wäre.

Diese Forschung stellte einen ersten Schritt dar, um Blickmuster während eines Gesprächs besser zu verstehen. Welche potenziellen Folgen die individuellen Blickmuster einer Person für ihre sozialen Interaktionen sowie ihre Lern- und Gedächtnisfähigkeit haben, wird der Fokus von Folgestudien sein.

Erforschung verborgener Informationen mittels INTERACT

Für diese Studie verwendeten die Forscher eine Blickerfassungs-Technologie und die Verhaltens-Kodiersoftware Mangold INTERACT . Um die Fixationen von Blicken aus zwei audiovisuellen Dateien zu messen, die gleichzeitig in der Wiedergabe gezeigt wurden, kodierten sie die Orte der Fixationen manuell. Dabei wurden sowohl Orte im Gesicht (d.h. Stirn, Augen, Nase und Mund) als auch außerhalb des Gesichts (oben, unten, links, rechts) berücksichtigt. Der besondere Vorteil der Verwendung von Mangold INTERACT bestand darin, dass es eine genauere Messung von Blicken außerhalb des Gesichts ermöglichte und es so möglich machte, gegenseitigen Blickkontakt und gegenseitigen Blick auf das Gesicht zu quantifizieren, was sonst nicht möglich gewesen wäre.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die quantitative Software dazu beitrug, ein sinnvolles Kategoriensystem zu etablieren, um die Komplexität der erfassten Daten zu reduzieren und zu verstehen. Darüber hinaus trugen die Visualisierungen, die vom Mangold INTERACT Programm einfach per Knopfdruck generiert werden können, zur Interpretation bei und wurden als Teil der Fachpublikation zur Präsentation der Ergebnisse verwendet. Schließlich wurde eine wichtige Statistik zur Demonstration der Inter-Rater-Reliabilität (Cohens Kappa) mit Mangold INTERACT berechnet.

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