Tutorial  · 4 min read

Nahtlose Ereignisse erstellen, indem nur der Start jedes Verhaltens erfasst wird

Erfahren Sie, wie Sie verschiedene Erfassungsverfahren in INTERACT verwenden, um konsistent zu kodieren und nahtlose Ereignisse zu erstellen, indem Sie nur den Start von Verhaltensweisen mit sich gegenseitig ausschließenden Codes erfassen.

Erfahren Sie, wie Sie verschiedene Erfassungsverfahren in INTERACT verwenden, um konsistent zu kodieren und nahtlose Ereignisse zu erstellen, indem Sie nur den Start von Verhaltensweisen mit sich gegenseitig ausschließenden Codes erfassen.

Das Beschleunigen und Vereinfachen der Ereigniserfassung während der Videokodierung ist wichtig, da es Fehler minimiert und mehr Zeit für die Datenanalyse mit INTERACT lässt. Die verschiedenen in INTERACT verfügbaren Analyseroutinen bieten Ihnen völlig neue Einblicke.

Das Erstellen nahtloser Ereignisse, konsistentes Kodieren oder kontinuierliches Kodieren bedeutet im Grunde dasselbe: Sie erfassen die angegebenen Verhaltensinformationen jederzeit, ohne dass Teile in diesem Zeitraum „nicht kodiert“ sind und ohne dass sich verschiedene Kodierungen überschneiden.

INTERACT bietet verschiedene Erfassungsverfahren zum konsistenten Kodieren:

  • Verwendung von ‘sich gegenseitig ausschließenden Codes’ in den Kodierungsmodi ‘Standard’ und ‘Komplex’
  • Vermeidung von ‘Doppelkodierungen’ für saubere sequentielle Ereignisse
  • Erstellung einer lückenlosen Reihe von Ereignissen mithilfe der LEERTASTE im ‘Lexikalischen Kodierungsmodus’
  • Erfassung lückenloser paralleler Ereignisreihen im ‘Komplexen Kodierungsmodus’

Dieser Beitrag erklärt das erste Verfahren, das in vielen Situationen verwendet werden kann.

WICHTIG: Alle Methoden funktionieren nur für die Dauer der aktuellen Sitzung, solange Sie das Video nicht manuell zurückspulen!

Sich gegenseitig ausschließende Codes

Entwickelt, um Verhaltensweisen zu erfassen, die sich nicht überschneiden können, aber die Möglichkeit bieten, diese zusammen mit anderen Verhaltensweisen zu erfassen. Dies ermöglicht es Ihnen, Verhaltensweisen wie ‘Blick’ und ‘Position’ gleichzeitig zu kodieren, wobei sich jedoch keine der ‘Blick’-Codes oder ‘Positions’-Codes überschneiden sollen.

Dieser Prozess wird durch das Attribut ‘Ausschlussliste’ in den Codedefinitionen gehandhabt.

Hinweis: Ausschlusslisten ermöglichen Ihnen ein schnelleres Kodieren, da Sie nur den Start jedes Verhaltens erfassen müssen, niemals das Ende!

Ein Kodiersystem mit sich gegenseitig ausschließenden Codes vereinfacht den Kodierprozess erheblich. Zusätzlich hilft es Ihnen, konsistent zu kodieren.

Für alle Codes, die sich gegenseitig ausschließen (was bedeutet, dass diese Codes nicht gleichzeitig auftreten können), definieren Sie ‘Ausschlüsse’ (gruppiert in ‘Ausschlusslisten’). INTERACT verarbeitet diese Ausschlüsse innerhalb einer einzigen Kodiersitzung.

Ausschlüsse definieren ist einfach:

  • Klicken Sie auf ‘Start - Beobachtung - Codes definieren’, um das Fenster für die Codedefinitionen zu öffnen

  • Geben Sie Codes, Klassen und Tasten wie bei regulären Codes ein

  • Geben Sie denselben Ausschluss-Identifikator1 in die Spalte ‘Excl.’ ein, für alle Codes, die sich gegenseitig ausschließen:

  • Sie können so viele Ausschlusslisten definieren, wie Sie benötigen

  • Jeder Code, der keinen Eintrag in der Spalte ‘Excl.’ hat, verhält sich wie ein regulärer (nicht-ausschließender) Code, was bedeutet, dass Startzeit und Endzeit mit demselben Code kodiert werden müssen

  • Codes, die verschiedenen Ausschlusslisten zugewiesen sind, können sich weiterhin überlappen

  • Ein Code kann bei Bedarf mehreren Ausschlusslisten zugewiesen werden

WICHTIG: Diese Identifikatoren sind völlig unabhängig von den [Tasten]-Zuweisungen.

  • Schließen und speichern Sie Ihre Änderungen

Erfassung sich gegenseitig ausschließender Ereignisse

Mit (einer) gültigen Ausschlussliste(n) müssen Sie nur den START jedes Verhaltens erfassen:

  • Um den Beobachtungsmodus zu aktivieren, klicken Sie auf ‘Beobachtung starten’
  • Klicken Sie auf einen ‘Blick’-Code, der der Situation zu Beginn Ihrer Sitzung entspricht, zum Beispiel ‘Monitor’, um den Beginn des Blicks auf den Monitor zu erfassen
  • Klicken Sie auf einen ‘Aufmerksamkeit’-Code, der den Beginn der Sitzung beschreibt
  • Um das Video zu starten, klicken Sie auf ‘Wiedergabe’
  • Klicken Sie auf ‘Moderator’, in dem Moment, in dem der Blick vom Monitor zum Moderator wechselt
  • Klicken Sie auf ‘Raum’, wenn der Blick durch den Raum schweift, etc.
  • Klicken Sie auf einen weiteren ‘Aufmerksamkeit’-Code, in dem Moment, in dem Sie eine Veränderung der Aufmerksamkeit bemerken

Jeder Code schließt automatisch das Ereignis seines Vorgängers aus derselben Ausschlussliste.

WICHTIG: Für einen kontinuierlichen Kodierrhythmus benötigen Sie einen Code für jede Situation. Das bedeutet, dass einige zusätzliche Codes (wie ‘NILL’ oder ‘neutral’ oder ‘irrelevant’) erforderlich sind, um die uninteressanten Teile abzudecken. Auch wenn dies mehr Codes bedeutet, vereinfacht und beschleunigt diese Methode den Erfassungsprozess! Denn der Wechsel zwischen dem Erfassen nur des Starts für die meisten Ereignisse und dem manchmal notwendigen separaten Kodieren des Endes ist verwirrend und daher eine Fehlerquelle.

Mehrfache Ausschlüsse

Ein Code kann mehreren Ausschlusslisten zugewiesen werden. Dies kann nützlich sein, wenn eine bestimmte Situation alle anderen Aktivitäten blockiert.

  • Geben Sie mehrere Identifikatoren in die Spalte ‘Excl’ ein. Verschiedene Identifikatoren werden durch ein Komma getrennt (kein Leerzeichen nach dem Komma!):
Multiple exclusion settings example in INTERACT

In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass es unmöglich ist, ‘Streifen zu lesen’, wenn ‘Augen geschlossen’ erfasst wird und umgekehrt. Außerdem sollte sich der Verhaltenscode ‘Funkmeldung’ weder mit ‘Aufnahme’ noch mit ‘Fragen’ überschneiden.

TIPP: Die INTERACT-Hilfe bietet weitere Details im Abschnitt Konsistentes und sequenzielles Kodieren.

Warum funktioniert dies nur während einer Kodiersitzung?

Aus Gründen der Ansprechrate des Computers haben wir keine Echtzeitprüfung implementiert, die Sie warnt, wenn ein bereits vorhandenes Ereignis (das einen ausschließenden Code enthält) gefunden wird, welches zumindest teilweise denselben Zeitraum wie das neue Ereignis abdeckt. (Eine kontinuierliche Überprüfung, Frame für Frame, während der Wiedergabe, das Durchsuchen aller vorhandenen Ereignisse, um nach einem vorhandenen Ereignis mit einem exklusiven Code zu suchen, auf der Suche nach einer möglichen Kollision, ist bei größeren Datensätzen und gleichzeitig schneller Kodierung einfach nicht möglich.)

WICHTIG: Die Kollisionsprüfung erfolgt während einer Kodiersitzung, zwischen allen momentan aktiven (=offenen) Codes. Diese Funktionalität vereinfacht den Kodierprozess erheblich, ohne den Computer zu verlangsamen.

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Mangold INTERACT video coding on a MacBook

Footnotes

  1. Als Ausschluss-Identifikator (der ‘Name’ der Ausschlussliste) können Sie Zahlen oder Zeichen oder eine Kombination aus beidem verwenden (zum Beispiel einfach die Zahlen 1…0 für die ersten 10 verschiedenen Gruppen). ↩︎