Forschung · 2 min read
Coaches und Klienten – Videobasierte Interaktionsanalyse mit Mangold INTERACT
Erforschung der Coach-Klienten-Dynamik durch Videoanalyse, Untersuchung, wie zwischenmenschliche Verhaltensmuster und das Gleichgewicht von Dominanz und Freundlichkeit den Coaching-Erfolg beeinflussen
Eine Sequenzanalyse des zwischenmenschlichen Verhaltens von Coach und Klient, erstellt mit Mangold INTERACT
Coaches können zur beruflichen und persönlichen Entwicklung beitragen. Über den Zusammenhang zwischen Coach-Klient-Interaktion und Coaching-Erfolg ist jedoch wenig bekannt.
Insbesondere das zwischenmenschliche Verhalten im Coaching bleibt unerforscht, obwohl es als hochrelevant für soziale Beziehungen und Interaktionsergebnisse gilt.
Eine Publikation von Patrizia Ianiro, Nale Lehmann-Willenbrock und Simone Kauffeld untersucht die Dynamik des zwischenmenschlichen Verhaltens von Coaches und ihren Klienten anhand der beiden Verhaltensdimensionen „Affiliation“ und „Dominanz“.
Affiliation umfasst die Freundlichkeit. Dominanz ist die souveräne, selbstbewusste Haltung, die der Klient vom Coach erwartet. Der Klient möchte vom Coaching-Prozess geführt werden, was auch vom Coach gefordert wird. Doch wie dominant sollte der Coach sein?
Für die empirische Studie wurden Coaching-Sitzungen mittels Verhaltensbeobachtung und videobasierter Interaktionsanalyse mit der Mangold INTERACT Software evaluiert.
Insgesamt wurden 11.095 Verhaltensweisen, eingebettet in 30 Coach-Klient-Dyaden, erfasst und analysiert. Die Sequenzanalyse zeigt, dass reziproke Freundlichkeitsmuster positiv mit der Arbeitsallianz verbunden waren. Das dominant-freundliche Interaktionsverhalten der Coaches aktivierte die Klienten dahingehend, Dominanz während des Coaching-Interaktionsprozesses zu zeigen.
Obwohl der Klient geführt werden möchte, ist er sich auch seines eigenen wesentlichen Beitrags zum Erfolg des Coachings bewusst. Er möchte mit dem Coach auf „Augenhöhe“ wahrgenommen werden. Dies trägt dazu bei, dass die Beziehung vom Klienten als besonders konstruktiv und erfolgreich empfunden wird.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung zwischenmenschlichen Verhaltens für den Coaching-Erfolg.
Für Coaches bedeutet die Studie, dass ein hohes Bewusstsein für zwischenmenschliche Signale dazu beitragen kann, eine positive Atmosphäre zu schaffen und die Dominanz der Klienten zu aktivieren.
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